Mittwoch, 30. April 2008

Kurzurlaub

Einen schönen 1. Mai und Vatertag nach Deutschland...

Bei mir gehts in 2 stunden los in den Süden. Ca. 8h Std Busfahrt nach Valdivia und Villarica, wo wir dann morgen bei hoffentlich gutem Wetter auf den gleichnamigen Vulkan Villarica steigen. http://de.wikipedia.org/wiki/Villarrica_(Vulkan)

Sonntag nacht gehts dann wieder zurück in den Unialltag, der übrigens, trotz meiner wenigen Kurse und mal abgesehen von der Sprache, einiges mehr an Arbeit beinhaltet...

Dienstag, 22. April 2008

Alltag kehrt ein...

Nachdem mich gestern mein Lieblingsstraßenhund vom Haus zur Uni begleitet hat wurde mir klar, dass ich angekommen bin und alles, was neu aufregend und anders war zur Normalität wird. Gut ist, dass ich mich immer noch wohl fühle und die kleine stellenweise sehr hässliche Stadt lieb gewonnen habe.

Der Müll, der an den Straßenrändern liegt und von 5 verschiedenen Hunden auf den Kopf gestellt wird, fällt mir kaum noch auf und auch die Pferdekutschen inmitten des Straßenverkehrs sind nichts besonderes mehr.

Zwischendurch bemerke ich immer wieder ein paar kleine Kulturunterschiede...die Chilenen benutzen recht selten Wörter wie "Bitte" und "Danke" und man merkt auch wirklich, dass sie das Wort "Nein" nicht kennen. Alles dauert etwas länger und Verabredungen sind nicht so ernst zu nehmen. Seit 2 Wochen warten wir drauf, dass wir mit dem Mitbewohner von Melle reiten gehen - mal sehen obs noch was wird. Wenn wir fragen wird zumindest euphorisch geplant...

Gerade in diesem Moment habe ich auch das Gefühl, dass die Chilenen viel lauter sind als wir Deutschen. Zumindest hier an der Uni. Die Bibliothek ist sowieso kein Ort der Ruhe und auch zwischen den Stunden geht es hier zu wie auf einem Schulhof.

Am Wochenende hatte ich wieder Besuch. Diesmal von Lenny aus Mendoza der für 2 Nächte sein Lager bei uns aufgeschlagen hat.
Wir sind am sehr sehr heißen Sonntag auf den "Hausberg" von Talca gestiegen. Von dort kann man sogar die Vulkane des Nationalparks sehen, leider lag eine kleine Dunstglocke über der Stadt, so dass wir es nur erahnen konnten. Es war extrem heiß und die Sonne hat gebrannt, beim Wandern bzw bergauf kraxeln ist das echt anstrengend.
Wieder in der Stadt angekommen gabs noch ne Runde Beachvolleyball an der Uni. Das Feld ist immer aufgebaut nur leider sind wir vorher nie auf die Idee gekommen mal ne Runde zu spielen und jetzt wirds bald kalt...(heute ists übrigens schon kalt und bewölkt)

Gestern war der Kurs zum Andenismusclub. Ich bin mir noch nicht sicher auf was ich mich einlasse und habe die Anmeldung noch nicht ausgefüllt. Nächste Woche gehts auf jeden Fall laufen zur Konditionierung und i 3 Wochen geht es Klettern und da ich da gerne mit würde werde ich wohl auch den Rest über mich ergehen lassen.

Am Donnerstag steigt bei uns ne große Geburtstagfeier von Claire. Ich hoffe, dass nicht allzu viel zu schaden geht, nachdem die letzte "Hausparty" bei Melle viel Dreck und ein großes Loch in der Badezimmerwand hinterlassen hat...das kommt davon, wenn nur Häuser aus pappmascheeartigem "Beton" gibt :-)

Vale, eine Menge spanischer Texte warten auf mich...

Auf bald

Montag, 14. April 2008

Das Wochenende ist vorbei und gut überstanden. Gestern abend bin ich dreckig, müde, erschöpft aber glücklich, wieder in Talca angekommen.

Am Samstag ging es nach wenigen Stunden Schlaf um 7 Uhr in der früh los Richtung Vilches. Nach knappen 2 Std. Fahrt über nasse, matschige Sandstraßen mit großen Schlaglöchern und abgerutschten Seitenrändern sind wir im Park angekommen. Wir, das heißt ca. 10 Chilenen, 3 Spanier sowieMelle und ich. Das ganze fand im Rahmen des Andenismus-Clubs statt, was anscheinend auch eine richtiger Kurs an der Uni ist. Zumindest wurde der "Führer" von allen Prof genannt...Wir hatten auch alle eine komische Spitzhacke mit, die uns mit dem Kommentar "Para trabajar" (Zum Arbeiten) ausgehändigt wurde. Was genau damit gemeint war, wissen wir bis heute nicht, weil wir sie zwar immer mitnehmen mussten, aber nicht wirklich gebraucht haben, außer zum Abstützen, wenn die Kraft mal nachließ.

Das erste Ziel an dem Tag war unser Refugio, also der Campingplatz. Nach ca. 5 Std. haben wir diesen erreicht und ich war froh den Trekkingrucksack loszuwerden. Wir haben Zelte etc aufgebaut und uns gestärkt. Der Platz liegt sehr sehr idyllisch an einem kleinen Bach, der uns mit frischem Wasser versorgt hat.

Nach der Pause ging es ohne schwere Rucksacke, aber mit der Spitzhacke weiter zum Aussichtspunkt, an dem ich das erste Mal schon war. Da jetzt schon alles herbstlich bunt ist und die Gipfel schneebedeckt um die Wette funkeln war es wieder sehr schön - wenn auch windig und kalt....
Am Abend wurde gemütlich gekocht bis die Sonne unterging und es kalt wurde. Nach ein paar Runden Maté-Tee haben wir uns ins Zelt verkrochen und auf eine warme Nacht gehofft. Da wir zu dritt in einem 2-Mann-Zelt lagen war es eng und kuschelig warm und ich bin nur ab und zu mal aufgewacht wenn ich an der kalten Zeltwand gelegen habe und die Nässe durch den Schlafsack gekrochen ist. Dafür dass es draußen ca. -6°C waren, war es angenehm.
Um 6 Uhr hat der Wecker geklingelt, da es um 7Uhr weitergehen sollte. Das Aufstehen ist unschön - aber wir haben es doch geschafft und es wurde recht schnell hell und somit auch wieder wärmer.

Wir haben nicht lang gefackelt und es ging direkt den Berg hoch, an dessen Füßen wir genächtigt haben. Der Aufstieg war steil und anstrengend. Sport am frühen Morgen ist nicht mein Ding.
Ziel war übrigens nicht einfach nur ein langweiliger Gipfel. Nein, Ziel war ein Ufolandeplatz. Zumindest wirbt der Park mit diesem Slogan, denn oben befindet sich eine riesige Plattform aus Basaltsäulen, die in der Tat einen perfekten Landeplatz darstellen würde. Es war wirklich beeindruckend und wunderschön... Nach vielen Bildern, Gruppenfotos und einer Stärkung sind wir wieder zum Zeltplatz abgestiegen, wo es dann nach dem Mittagessen und ein wenig chillen ans Abbauen und Zusammenpacken ging. Der Rückweg war entspannt und da es bergab ging auch nicht so anstrengend. Um 17 Uhr saßen wir erschöpft und müde im Bus, der uns nach Talca bringen sollte. Das tat er auch und so beginnt heute wieder der "Ernst" des Lebens mit Uni und Co....

Da werde ich mich jetzt auch gleich mal reinstürzen und etwas über die Chilenische Geographie lernen. Fotos kommen bald, wahrsch morgen, wenn ich schnelleres Internet an der Uni habe..

Eine schöne Woche und bis bald,
Jule

Donnerstag, 10. April 2008

Oh Schreck...

Es sind Wolken am Himmel zu sehen, es geht ein leicht frischer Wind, und die Blätter sind verfärbt und rascheln schon auf dem Boden herum.

Es wird so langsam Herbst in Talca.

Morgen geht es zu unchristlicher Uhrzeit Richtung Santiago, und am Samstag wiederum von Talca aus in den Nationalpark in dem wir schonmal wandern waren. Dieses Mal für ganze zwei Tage mit dem Andenismusclub.

Gestern war die offizielle Begrüßung der ganzen Ausländer die dieses Semester an der Uni sind. Es ist noch ein ganzer Haufen Spanier gekommen und so waren es bestimmt an die 40 Stück. Es wurde reichlich Essen und Trinken aufgefahren. Außerdem sind wir in den Genuß gekommen uns einen Queca-Tanz zu bestaunen - der Nationaltanz Chiles. Mann und Frau tanzen voreinander herum wie balzende Vögel und schwingen dabei ein weißes Tuch hin und her....Nebenbei: Was ist eigentlich der Nationaltanz Deutschlands?

Am Abend war zum ersten Mal der Filmclub, den die Deutschlehrerin organisiert hat. Vorrangig eben für die Chilenen die Deutsch lernen. Es werden dort Filme mit Spanischen Untertiteln gezeigt und da wir bei der Gestaltung mithelfen, sind wir auch mit dabei. Gestern haben wir"Gegen die Wand" angeguckt. Ich fand es ein bisschen unglücklich, da viel Türkisch gesprochen wird in dem Film und die Chilenen ab und an sehr verwirrt fragen mussten, ob das nun Deutsch ist oder nicht.

Nu denn, ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende und werde nächste Woche vom Wandern berichten....

Montag, 7. April 2008

Tag am Meer

Am Wochenende gabs Besuch aus Dresden! Michi ist für 2 Nächte gekommen und heut früh weitergereist nach Concepcion, sie schreibt hier in Chile ihre Diplomarbeit, bzw. führt die Untersuchungen durch :)

Am Sonntag sind wir mit dem Zug ans Meer gefahren. Die Strecke führt entlang eines Flusses und durch viele viele einsame Dörfer, zu denen es keine Zufahrt gibt, außer eben mit diesem alten Zug. Uns wurde gesagt dass die Strecke wunderschön sein soll, war sie im Prinzip auch, nur waren die Fenster sehr zerschlissen so dass man nur durch eine Art Nebelfenster die Landschaft bewundern konnte.

In Concepcion sind wir direkt zum Strand gelaufen mit dem Ziel uns den ganzen Tag dort im Sand zu aalen. Die Sonne war zwar sehr heiß, aber der Wind war extrem stark und recht frisch, so dass wir uns nicht wirklich sonnen konnten, vielmehr mussten wir uns gegen fiese kleine herumfliegende Sandkörner wehren...
Es gab viele schöne Pelikane, die aber leider einen sehr unangenehmen Geruch verbreiteten :)

Wir haben uns trotzdem die meiste Zeit am Strand aufgehalten und den Blick auf das Meer genossen....und vielleicht lassen die Bilder (rechts ist der link) erahnen, dass es sehr schön war.

Ansonsten ist nicht so viel passiert. Ich gewöhne mich so langsam an alle Gewohnheiten der Chilenen und bestaune die Obststände im Frisörsalon oder freue mich dass man Handys in der Apotheke aufladen kann.
Ein wenig umständlich und ungewohnt ist das Einkaufen. In vielen Läden, vom Drogeriemarkt bis hin zur Bäckerei kriegt man, wenn man etwas kauft, erst nur einen Zettel mit dem Preis. Damit muss man dann zur nächsten Kasse gehen, wo man dann bezahlt. Mit dem abgehakten Zettel geht man dann wieder zurück zum ersten Schalter und kriegt seine Ware. Das System dahinter ist mir noch fremd und wir glauben es ist einfach eine Art Arbeitsbeschafftungsmaßnahme.

Am Mittwoch findet noch die offizielle Begrüßung der ganzen Ausländer statt und am Donnerstag steht schon der erste Spanischtest an. Ich bin gespannt.

Jetzt muss ich zur Uni...

Bis bald,
Jule

Dienstag, 1. April 2008

Wir sind in Südamerika...

jaja..dieses Wochenende hat mans ganz deutlich gespürt. Wir sind als letztes Mal zu dritt auf die Reise gegangen. Ziel Mendoza. Das Ganze natürlich wieder per Bus, die vom Service fast einem Billigflieger nah kommen. (zumindest gibt es Essen und super bequeme Sitze...) Die Tour über die Anden ist schon allein eine Reise wert. Geniale Ausblicke, zum Beispiel auf den Aconcagua, den höchsten Berg der Welt, außerhalb des Himalaya.
Am Donnerstagabend sind wir recht spät bei Stephan angekommen und es ging gleich weiter zu 2 anderen Dresdenern (die ich noch nicht kannte) zum Kürbissuppe essen. (Ja, hier ist Kürbiszeit...) Sehr sehr lecker und schön die anderen zu treffen.
Am Freitag haben wir mit Stephan zusammen die Stadt erkundet. Sie ist doch um einiges schöner und größer als Talca und wir wissen nun was die Chilenen mit Provinzstadt Talca meinen. Aber dafür hat sie ihren eigenen Charme...Am Samstagvormittag sind wir zu "Heißen Quellen" in den Anden gestartet und haben uns den halben Tag im waren - heißen Wasser geaalt. Sehr entspannend, aber anscheinend nicht für meinen Magen, denn der hat sich am Abend dann umgedreht und ich habe, während die anderen eine Grillparty bei uns veranstaltet haben, im Bett gelegen und naja, eben alles rückwärts gegessen. Ich konnte ihn auch nicht mit Kamillentee ruhig stellen und so hab ich gewartet und gehofft dass es irgendwann aufhört. Sonntagabend war es dann halbwegs überstanden, nachdem ich quasi den ganzen Tag geschlafen habe...Zum Glück, denn sonst hätte ich die Serpentinen in den Anden sicher nicht überstanden. Heute geht es halbwegs und ich hoffe, dass das jetzt das große Finale war und mein Magen-Darm-Trakt sich nun angepasst hat....

Aber das sollte noch nicht genug sein...Nach 7 Stunden Fahrt sind wir entspannt in Santiago angekommen. Melle und ich haben uns Tickets für Talca gekauft und wollten danach dann Tickets für Andrea zum Flughafen kaufen. WIr haben uns ein paar Minuten auf eine Bank gesetzt...anscheinend haben wir einen Moment nicht alle Rucksäcke im Blick gehabt und im nächsten Moment war Melles Rucksack weg....mit ungefähr allem, was hier wichtig sein könnte. Von Pass, Kreditkarte, Geld, Kamera, Mp3...Übelst ärgerlich. Wir sind dann zuerst zu den Wachbeamten am Busbahnhof, die sehr nett waren und sofort meinten dass man was auf den Kameras sehen könnte. Leider haben diese Kamera in Chile keine Speicherfunktion....Also nix mit nachgucken wer es war. Danach sind wir zur Polizei und haben zum Glück einen Ami getroffen der seit 20 Jahren in Chile lebt der mitgekommen ist um uns ein bisschen das Beamtenspanisch zu übersetzen. Denn Englisch kann selbst in Sanitago keiner...

Nachdem das alles aufgenommen wurde sind wir müde und genervt nach Talca zurückgefahren. Melle versucht grad alles zu organisieren und naja, zeit- und geldaufwendig.

Heute hatte ich dann wieder einen Kurs. Der ist ausgefallen weil 2 Stunden später ein Test über eben diesen Kurs geschrieben wurde. Da ich erst einmal da war, gerade mal den Namen weiß, habe ich entschieden, dass sich das nicht lohnen würde für mich :-) Ich bin dann trotzdem mit 3 Chilenen zum "lernen" mitgegangen und hab mir alles mal angeguckt, geredet und Kontakte geknüpft....Jetzt sitze ich wieder an der Uni und muss gleich noch meine Hausarbeit für Deutschland schreiben. Später werde ich mit Melle in die Stadt gehen...zum Schlüssel nachmachen und ein paar Sachen einkaufen. Danach sind wir bei der anderen Deutschen, Tina, zum Kaffee eingeladen. Kaffee ist auch übertrieben, denn hier gibts fast nur Instant...Nach dem ersten richtigen Kaffee in Deutschland werde ich wahrsch Herzrasen haben :-)

Bis bald....