Freitag, 13. Juni 2008

Rauschende Feste, Verloren in Santiago, Streik, ein neuer Supermarrkt...

...die letzten 2 Wochen bestanden aus den oben genannten Dingen...

Mein Geburtstag war ein rauschendes Fest von Donnerstag bis Samstag, naja fast ;-) Am Donnerstag hatte ein Franzose Geburtstag, während er rausgefeiert hat, habe ich reingefeiert und bin des nachts noch an der Uni rumgelaufen, um die streikenden Mitstudenten beim Playstation spielen oder SingStar-Spielen anzufeuern.
Am Freitag gabs dann bei uns in der Butze eine Carrete ( chilenisch: Party) und das nicht zu knapp...denn wir haben gleich in den nächsten Geburtstag von Gemma, meine Mitbewohnerin, reingefeiert...

Der Unistreik dauerte ca. eine Woche von Mittwoch bis Mittwoch. Am ersten Tag haben auch passend noch die öffentlichen Verkehrsmittel gestreikt, gepaart mit Dauerregen, einem feuchten Haus und einem ollen Gasheizer fühlte man sich irgendwie wie im Camping-Sommerstrand-Urlaub, bei dem man an einem Regentag auch nur stupide im Zelt sitzen kann...Zum Glück fuhren die Busse am nächsten Tag aber wieder.

Der Grund für den Unistreik war bzw ist die schlechte Bildungsqualität an den Unis und die nicht gerechtfertigten Gebühren. Die müssen hier knappe 250Eur pro Monat zahlen, und ob die Bildung so schlecht ist...möchte ich gar nicht beurteilen...Der Streik sah dann so aus, dass die Fakultäten von Studenten belagert waren, die sich vor allem nachts dort getroffen haben um SingStar zu spielen, zu kochen, zu trinken, und sich zu freuen, dass sie nachts in der Uni sein dürfen...Der Haupteingang war ebenfalls verbarrikadiert und mit Live-Musik am Nachmittag und Lagerfeuern am abend wurde sich hier die Zeit vertrieben.

Am Montag sind Melle und ich nach Santiago gefahren, da es ohne Uni doch langweilig wird in der Kleinstadt. Wir hatten Glück mit dem Wetter - und da es vorher mal wieder geregnet hatte, hatten wir auch eine recht klare Sicht ohne viel Smog...
Und wie so oft bei unseren Wochenendausflügen ist auch diesmal nicht alles glatt gegangen. Nachdem wir den ersten Tag erfolgreich schwarz Bus gefahren sind, wollten wir uns am Dienstag durch die Hintertür reinschleichen. Melle hats auch geschafft, während mein Fuß schon drin war ist der Bus dann allerdings losgebraust und ich hab mich grad noch auf den Beinen halten können - draußen. Ein letzter Blick und Melle war im Feierabendverkehr verschwunden. Blöder Zufall war, dass unsere Handyakkus leer waren und wir nun gegenseitig keine Ahnung hatten, was der andere denkt und machen wird...dazu kam dann noch, dass der Bus nicht an der nächsten Haltestelle angehalten hat, da es selbst in Santiago keine richtigen Fahrpläne gibt.
Nach kurzer Ratlosigkeit habe ich mich dann entschieden an der Haltestelle zu warten, damit wenigstens Melle von mir weiß, wo ich bin...Nach einer Stunde kam sie zum Glück auch wieder und wir sind zum Pablo Neruda - Haus gefahren, was mir besser gefallen hat, als in Valparaíso.
Danach gings, übrigens mit Melles neuem Pass im Gepäck, nach Talca um am Mittwoch wieder ins Unileben zu starten.

Nachdem der Donnerstag von der Niederlage Deutschlands überschattet wurde, war der Freitag ein spannender Tag. Glücksgefühle gabs beim Besuch des neuen Supermarktes in Talca namens "Jumbo", wo es sogar echten westfälischen Pumpernickel zu kaufen gibt und zahlreiche bekannte Süßigkeiten...sowie Holsten und sogar Paderborner Pilsener!!! Natürlich alles ne Nummer teurer, aber beruhigend zu wissen, dass man in großer Not die Möglichkeit hat seinen Kummer mit bekannten Produkten zu bekämpfen ;-)

Abends stand der nächste Zwilling-Geburtstag an. Felipe hat in seinen 24. reingefeiert und wiedermal wurde bis zum nächsten Morgen gefeiert...um halb 8 lag ich erschöpft im Bett und hab mich gefragt, ob ich mich wieder an einen normalen Tag-Nacht-Rhytmus gewöhnen kann...

Ansonsten ist das Semester bald vorbei und ich suche fleißig nach einem Praktikum und schmiede Reisepläne...rasend schnell vergeht die Zeit vor allem weil man im Moment eh nur die Tage zählt, bis wieder Sommer wird, aber dazu muss der Winter wohl erstmal richtig anfangen. Ich bin weiterhin gespannt, wie kalt es noch werden wird und werde dann leidvoll berichten...

Zum Schluss noch lieben Dank an alle Geburtstagsgrüße und die Postkarten :) Hab mich sehr gefreut!

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