Dienstag, 3. Juni 2008

Kurzurlaub in Valparaiso ("Valpo")

Nach 2 Wochen Regen, eingestürzten Brücken der Panamericana und vielen Überschwemmungen kam endlich wieder die Sonne raus...

Deswegen habe ich am Mittwoch spontan beschlossen mein Wochenende in Valpariso, am Pazifik in der Höhe von Santiago zu verbringen. Das sollte dann auch meine erste Couchsurferfahrung werden. Ich habe mit Glück, da ja alles sehr spontan war, eine Couch bei 2 Mädels gefunden....

Am Donnerstag bin ich nachmittags losgefahren, und habe wieder mit Glück den letzten direkten Bus bekommen. Die Fahrt war übelst schön, da alle Berge inzwischen schön weiß gepudert sind und die Sicht herrlich war. Während der Fahrt kam dann noch der erste erfreuliche Zufall. Len, aus Argentinien, hat mich angerufen und gefragt wann ich denn ankomme, da er auch gerade noch in Valpo ist. Da ich eh ne Stunde früher dann war, als angekündigt, ging mein erster Weg zu ihm und seinen Freunden. War sehr lustig, mal wieder ne Runde mit ihm zu quatschen.

Später wurde ich dann herzlich von Tati und Lesli empfangen. Da die beiden am nächsten Tag arbeiten mussten, sind wir früh schlafen gegangen.
Geweckt wurde ich von der Sonne und einem herrlichen Ausblick auf die Hügel und das Meer. Den Tag über bin ich durch die Stadt flaniert, die man wirklich als Stadt bezeichnen kann, mit sehr vielen alten, großen ansprechenenden Häusern. Die ganze Zeit über war ich allerdings auch ein bisschen paranoid, und habe mich nicht getraut Bilder zu machen und habe auch den Reiseführer nur in Läden aus der Tasche zu holen...Aber besser einmal mehr zu vorsichtig, als sich im nachhinein wieder zu ärgern.

In Hafengegend habe ich mich von einem deutschen Reiseführer anquatschen lassen....da ich nichts zu tun hatte, und er anscheinend auch nicht so richtig, sind wir ein bisschen ins Gespräch gekommen. Er erzählte mir dann von 2 Geographen, die ein Hostel in der Stadt haben und fragte mich, ob ich Lust hab, da mal vorbeizuschauen. (Natürlich sicher alles mit Werbehintergrund...)
Das wurde dann die Begegnung Nummer 2, die mich daran erinnert hat, dass die Welt nicht groß ist. Der Mann ist deutscher und ist über einen meiner Profs. (der gute Dieter Schmidt) überhaupt erst auf Chile gekommen und lebt mit seiner Chilenischen Frau nun shcon seit 10 Jahren hier....Die beiden haben mir dann noch ein paar nützliche Tips wegen eines Praktikums gegeben. Anschließend gings noch zum deutschen Verein, der sich um alle deutschen Firmen und Institutionen in Chile bzw in der Region kümmert. Die Angestellte dort, hat mir dann auch noch die Adresse von einem Menschen in Patagonien gegeben, der für Januar ebenfalls Praktikanten sucht...(u.a. Geographen)

Am Abend ist Katja, die Lektorin vom DAAD an der Uni Talca angekommen. Nachdem ihr zur Begrüßung der Koffer am Terminal geklaut wurde, haben wir uns abends getroffen. Die Nacht wurde lang, mit schlechtem Wein, viel Rum und um 3 Uhr gings los in eine Discothek - für Schwule. Das war seit langem die beste Discothek, denn es kam nette Musik aus den 80ern und man konnte Tanzen, ohne dass ständig ein Chilene kommt und mit dir Tanzen möchte, und man 5 Minuten braucht um ihm zu verklickern, dass "Nein" auch wirklich "Nein" heißt...Um 6 Uhr früh sind wir ins Bett gefallen, um nach 5 Stunden Schlaf schon wieder auf der Matte zu stehen.
Diesmal habe ich mit Katja ein wenig die Stadt erkundet und wir haben uns ein leckeres Fischessen gegönnt. Danach ging es meinem Magen und meinem Kopf wieder etwas besser ;-) und wir sind am Nachmittag nach Vina del Mar gefahren, dem Nachbarort von Valpo. Eine Stadt, voller Hotel- und Hochhausschluchten und im Sommer mit Stränden voller Touris....

Am Sonntag habe ich mit Katja zusammen eine Stadtführung der etwas anderen mit dem Stadtführer vom Freitag gemacht. Er wohnt seit 4 Jahren in Valpo und kennt so ziemlich jede Ecke und sehr viele Leute. Er hat uns unheimlich viel über Land und Leute und die Stadtgeschichte erzählt, dass ich total überfordert war, vor lauter Informationsfluss. Er hat uns verschiedenste kleine Läden gezeigt, uns einem "Zauberer" vorgestellt, der eine wunderbar urige Wohnung hat, er hat uns eine Geschichte zu fast jedem Haus erzählen können und hat uns außerdem eine riesige Villa gezeigt, die einem Arzt gehört und fast das ganze Jahr über von einer Chilenin "bewacht" wird, die im Keller des Hauses wohnt.

Zum Mittag gab es nochmal herrlich leckeren Fisch und eine Tour zum Pablo Neruda - Haus, was einen nochmal ein eine andere Welt versetzt hat.

Die Bebauung der Berge, mit 1000 kleinen verschiedenen bunten lebhaften Gassen, die ärmlichen Hütten auf dem Berg daneben, und im "Plano" könnte man meinen in einer europäischen Metropole herumzulaufen. (seit 2003 gehörts auch zum Weltkulturerbe der UNESCO)

Nachts gings zurück ins liebgewonnene Talca, wo es seit heute wieder regnet.
Außerdem wird ab morgen wohl an der Uni gestreikt. Noch habe ich nicht richtig rausfinden können, warum und wie lange, aber ich werde berichten...In Arica an der Uni wird zumindest auch gestreikt, und das seit 3 Wochen :-)

... und grade kommt die Info, dass auch die Busse und Taxis morgen streiken.

Jetzt gibts Kaffee...

Bis bald!

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